Erinnyen Aktuell
Diese Website soll zwischen den jeweiligen Ausgaben der "Erinnyen", die nach wie vor unter www.zserinnyen.de erscheinen und kostenlos heruntergeladen werden können, aktuelle Themen aufgreifen, wie sie thematisch immer schon von den Erinnyen reflektiert wurden. Es gibt genug zu kritisieren, die Politik des Sozialabbaus, der permanenten Verschärfung von Sicherheitsgesetzen und der vorherrschenden intellektuellen Korruption hat auch einen moralischen Aspekt, der unser bevorzugter Gegenstand ist. Als ethische Zeitschrift legen wir selbstverständlich einen Schwerpunkt auf den Verfall der Moral in dieser Gesellschaft, die Manipulation der Menschen mit moralischen Phrasen und den moralischen Aspekt des Widerstandes.
Über die „Erinnyen"
Waren die Erinnyen in der Antike Verkörperungen der Gewissensqualen von Tätern, die Verbrechen begangen hatten, so versuchen heute unsere „Erinnyen" als philosophische Zeitschrift die Menschenfeindlichkeit der gesellschaftlichen Verhältnisse bewusst zu machen. Wie schon in derAntike der Übergang der Erinnyen (Rächerinnen) zu Eumeniden (Wohlmeinende) eine Ideologie des Kollektivs der Herrschenden war, so gilt dies in der Gegenwart weiter, weil sich Herrschaft perpetuiert. Auch wenn im demokratischen Kapitalismus Herrschaft als kostenlose Aneignung fremder Arbeit nicht mehr personalisiert auftritt, sondern in Form der anonymen Herrschaft des sich verwertenden Werts, so wird diese Art doch von Menschen betrieben und in ihrem Interesse genutzt. Schuld ist übergegangen in das Mitmachen und Ausnutzen des ökonomischen Betriebs. Die Naturwüchsigkeit der kapitalistischen Marktwirtschaft und die Folgekosten dieser Ökonomie lassen keine vernünftige Gestaltung der Gesellschaft zu. Ihr Subjekt ist zu einem Automatismus verkommnen. Deshalb will die „Zeitschrift für materialistische Ethik" in ihrem populären Teil die Stellung des Einzelnen im beschädigten Leben reflektieren, um auf eine prinzipielle Veränderung zu dringen. In ihrem wissenschaftlichen Teil versucht sie vorrangig zur Entwicklung einer materialistischen Ethik beizutragen. Resultat dieser Entwicklung bisher ist das Buch von Bodo Gaßmann: Ethik des Widerstandes. Abriß einer materialistischen Moralphilosophie, Garbsen 2001, zugleich Erinnyen Nr. 10 - 14 (ISBN 3-929245-04-3) (siehe unter "Bücherseite"). Von diesem Abriss ausgehend werden in den folgenden Nummern unserer Zeitschrift und in "Erinnyen aktuell" einzelne Themen vertieft und weiterhin die Amoralität der Verhältnisse kritisiert.
Über unseren Verein
Aus der Präambel der Vereinssatzung:
In Anbetracht der Tatsache, dass dialektisches Denken und dialektische Philosophie, das bis heute gültige Resultat der philosophischen Tradition, im geistigen Leben und an den Universitäten kaum mehr präsent sind, gründen wir den "Verein zur Förderung des dialektischen Denkens". Sein wesentliches Ziel ist die Aufklärung über die Methode der Dialektik, die dialektische Analyse der Zeit und die Förderung philosophischer Bildung in der Bevölkerung, besonders der Jugend.
Zum vollständigen Text der Vereinssatzung
Zum Begriff des Aktuellen
Unter Aktualität verstehen wir nicht den Ehrgeiz von Journalisten, Nachrichtenagenturen usw., die Bahnkatastrophe in der Türkei binnen einer Stunde bebildert um die ganze Erde zu verbreiten. Unser Begriff von Aktualität bezeichnet das, was an der Zeit ist, damit die Probleme dieses Globus gelöst werden können. Insofern kann ein philosophischer Gedanke von Aristoteles sehr aktuell sein, während die neueste Mode in der Philosophie derart abgestanden ist, dass sie nur der Polemik verfallen kann. Wir werden z.B. die Tendenzen der kapitalistischen Gesellschaft kritisieren, zugleich aber den Wesensgehalt dieser Produktionsweise nie aus dem Augen verlieren, nur um besonders originell zu sein. Unser Ziel ist es, die Pseudokonkretheit zu durchbrechen, den Verblendungszusammenhang der bestehenden Ordnung bis auf seine ökonomischen Wurzeln aufzubrechen, um den Leser zu dem zu machen, was er sein könnte: ein autonomer Mensch, der seine Angelegenheiten selbst in die Hand nimmt und sich nicht von einem entfremdeten Mechanismus bestimmen lässt. Wir stellen uns quer zum herrschenden Zeitgeist, indem wir sagen, was notwendig ist, um ein Bewusstsein für Alternativen zum Bestehenden zu schaffen.
Zu den journalistischen Formen
Analyse und Kritik
In dieser Rubrik stehen kürzere Texte, deren Schwerpunkt auf der Analyse und Kritik von Nachrichten oder geistigen Produkten liegt. Wir analysieren die vorherrschenden Tendenzen, kritisieren die Ideologien in der kapitalistischen Gesellschaft, geben Hintergrundinformationen und ordnen die Fakten in eine sozialistische Gesellschaftstheorie ein. Wie unsere ganze Website soll vor allem die "Analyse und Kritik" dem Besucher Orientierungshilfe geben. Ein besonderer Schwerpunkt liegt selbstverständlich auf den moralischen Problemen dieser Gesellschaft. Die journalistische Regel, Fakten und Meinungen klar zu trennen, gilt für unsere parteiische Website nur, insofern in einem Artikel Nachrichten und unsere Einschätzung dieser sprachlich erkennbar unterschieden sind.
Essay
Eigentlich (literarisch) 'Versuch' oder 'Probe'. Der Essay ist eine längere Abhandlung, die keiner besonderen Form unterliegt. "Dem Essay haftet etwas Fragmentarisches, Bewegliches, Momenthaftes, Gesprächhaftes, manchmal auch Spielerisches an. Er stellt, meist ohne objektivierende Distanz, in unmittelbarer, freier, intuitiver Weise Querverbindungen her; dabei verzichtet der Essay bewusst auf ein Denken im Rahmen von festgelegten Systemen. Die Intention des Essays ist häufig Kulturkritik." (Nach: Brockhaus Enzyklopädie). Der Essay behandelt in der Philosophie den Bereich, der wissenschaftlich noch im Fluss ist, für den es noch kein gesichertes Wissen gibt. So auch in Erinnyen Aktuell. Die wissenschaftliche Untersuchung oder die Abhandlung bleibt den Ausgaben der Erinnyen vorbehalten.
Kommentar
Ein Kommentar ist ein Artikel, in dem Kritik, Wertungen und Meinungen dargestellt werden. Ein Kommentar benutzt neben der sachlichen Kritik auch Mittel der Satire und Ironie (Glosse) und ist oft polemisch. Auch ordnet er bestimmte Nachrichten in größere Zusammenhänge ein, gibt Deutungen und enthält erklärende Beigaben. Kommentare stellen die Auffassung eines Einzelnen dar und sollten seinen Namen tragen. Kommentare des Chefredakteurs, welche die Meinung eines Mediums ausdrücken, sind von Gastkommentaren zu unterscheiden. Die Philosophie kann bestimmt werden als Übergang der Meinung (doxa) zur begründeten Auffassung (orthe doxa). Insofern werden sich in Erinnyen Aktuell Kommentare auf problematische Gegenstände beziehen, etwa die politische Praxis, zu der "Augenmaß" notwendig ist.
Rezension
Unsere Rezensionen von Büchern sind eine kurze Darstellung des Inhalts und dessen kritische Würdigung. Es geht um Werke, die wir entweder allgemein für wichtig halten oder die für die theoretischen Interessen des Rezensenten wichtig sind. Dabei unterstellen wir, dass diese zwangsläufig subjektive Auswahl auch für den Leser interessant ist.
Die moralische Reportage
stellt Fälle dar, greift Themen auf, untersucht Verhaltensweisen, die eine moralische Entscheidung erheischen und reflektiert diese Entscheidung.
Die moralische Reportage moralisiert nicht, sondern schaut auf die Bedingungen, die moralisches Handeln nicht zulassen.
Sie kritisiert die herrschende Unmoral und das gefühlsmäßige Reagieren darauf.
Die moralische Reportage will an konkreten Handlungen die Einsicht fördern, dass nur die Veränderung der gesellschaftlichen Verhältnisse zu Bedingungen führt, in denen der „Mensch den anderen Menschen ein Helfer sein kann“ (Brecht).
Sie hebt nicht den Zeigefinger, sondern argumentiert ad hominem, sie stellt die Wirklichkeit dar, aber in moralischer Perspektive, sie weiß um die Schwäche der moralischen Perspektive und kämpft dennoch.
Die moralische Reportage gibt ein Urteil ab, wie man sich moralisch in einer antagonistischen Welt verhalten soll, obwohl sie weiß, dass jedes moralische Urteil heute bloß problematisch sein kann.
Zum Begriff der Verblendung
Verblendung war zunächst ein Begriff zur Analyse des dramatischen Geschehens auf der Bühne: Eine Figur missdeutet die Anzeichen der Gefahr, weil sie dem Schein oder Vorurteilen aufsitzt, verrennt sich in falsches Handeln und geht daran zu Grunde. Sie war verblendet. Vor allem von der kritischen Theorie wurde dieser Begriff dann analog zur Analyse der bürgerlichen Gesellschaft genutzt. Die Erziehung und die Bildung der Arbeitskraft, der schöne Schein der Medien, der Musikindustrie, von ideologischen Texten usw. schaffen einen Verblendungszusammenhang, in dem der Einzelne scheinbar hoffnungslos überfordert ist, die Wahrheit zu erkennen, die Verblendung zu durchschauen. "Die Medien, deren vielfältige Angebote Freiheit und Befriedigung verheißen, fesseln den Konsumenten an den Fetischcharakter der Waren. Die Beziehungen der Menschen untereinander sind in der verwalteten Welt von Verdinglichung gekennzeichnet; Glück gibt es nur als Surrogat, als Glücksversprechen." (Behrens: Adorno-ABC) Dieser Verblendungszusammenhang ist aber nicht bruchlos. Es gibt Randzonen, Konflikte usw., die eine Möglichkeit eröffnen, den Verblendungszusammenhang zu durchbrechen, Aufklärung und Selbstaufklärung zu betreiben.
Wenn Sie uns Ihren Kommentar schreiben wollen,
können Sie dies über unser:
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Erinnyen. Zeitschrift für materialistische Ethik
Die Zeitschrift erscheint in zwangloser Folge
Preis: z.Z. 4,50 € plus Porto. Im Internet kann sie kostenlos heruntergeladen werden unter:
ISSN 0179-163X
(Portofrei ab einem Bestellwert von 5,- € für private Bezieher / Buchhandlungen mit Händlerrabatt beliefern wir portofrei ab 30,- € Bestellwert.)
Verantwortlicher Redakteur: Bodo Gaßmann (Gassmann)
Die Zeitschrift wird vom „Verein zur Förderung des dialektischen Denkens, e.V." herausgegeben, im Selbstverlag produziert und zum Selbstkostenpreis verkauft.
Bisher (2008) sind 19 Nummern erschienen.
Postadresse
von Redaktion und Verein:
Verein zur Förderung des dialektischen Denkens /
Erinnyen-Redaktion
Hertzstraße 39
D-30827 Garbsen
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- Telefon
- 051311623
Kontakt zu unserer Redaktion und zum Redakteur:
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