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Ethik und Moral TitelPunkt 5nach oben

Gegen Hans Albert
und seine Schule

Zum Artikel: Philosophie am Wochenende – Hans Albert: Erkenntnis und Engagement

http://sciencefiles.org/2014/04/19/philosophie-zum-wochenende-hans-albert-erkenntnis-und-engagement/

Die Theorie von Hans Alber (Popper) ist falsch.
Hans Alber behauptet ein Münchhausentrilemma, um alle festen Wahrheiten zu bestreiten:
„Man kann offenbar nur wählen zwischen:
(1) Einem infiniten Regreß, der sich aber als nicht durchführbar erweist,
(2) einem logischen Zirkel, der ebenfalls zu keiner Begründung führen kann, und
(3) einem Abbruch des Verfahrens an einem bestimmten Punkt, der sich zwar durchführen lässt, aber eine Suspendierung des Prinzips bedeuten würde, deren Willkür schwerlich bestritten werden kann.“ (Hans Albert: Kritische Vernunft und menschliche Praxis. Stuttgart 1977.)
Dazu habe ich in meiner „Logik“ angemerkt:

"Angesichts dieses sogenannten Trilemmas kann man zum einen den Schluß ziehen, es gibt keine notwendig wahren Urteile, wie der Skeptizismus von Alber behauptet. Oder man fragt zum anderen, ob nicht die Logik, die sich in solche Trilemma verstrickt, falsch ist. (…) Die dialektische Logik hat dagegen keine Schwierigkeiten dieses Trilemma als modernen Trugschluß zu widerlegen. Daß sowohl der Abbruch der Begründung im nicht weiter erklärbaren Historisch-Faktischen wie der Zirkelschluß als auch die spekulative Lösung des Regressus ins Unendliche zusammen zur Begründung einer Theorie gehören, kommt den ‚Rationalisten‘ mit ihrer verkürzten formalistischen Logik nicht in den Sinn. So ist die Berechnung von Grenzwerten, die gegen Unendlich gehen, eine spekulative Lösung des regressus in finfinitum; die Bestimmungen von Raum und Zeit lassen sich in der Physik nur zirkulär erklären; und die Entstehung des Kapitalismus hat historische Voraussetzungen wie Gewaltverhältnisse, die zwar konstatierbar sind, deren Bedingungen man aufzeigen kann, die aber nicht deduzierbar sind, ohne in einen selbst falschen Determinismus zu verfallen. Wird jede Theorie als nicht verifizierbar angesehen und wird jede Begründung als unvollständig verworfen, dann reduzieren sich wissenschaftliche Erkenntnisse auf Ansätze, Paradigmen und deren Wechsel, so daß die Entscheidungen, welche akzeptabel sind, dem momentanen Zeitgeist sich verdankt, der meist ideologisch ist.“ (Gaßmann: Logik. Kleines Lehrbuch…, Garbsen 1994.) Die aristotelische Begründung von ersten Prinzipien wird von Alber in der obigen Schrift gar nicht erwähnt, nämlich die apagogische Begründung aus der Widerlegung des kontradiktorischen Gegenteils, z. B. beim Satz vom zu vermeidenden Widerspruch (4. Buch der Metaphysik).
Popper behauptet nun alle unsere Theorien wären nur mehr oder weniger begründete Hypothesen. Das haben die empiristischen Positivisten selbst widerlegt:

„Falsifikationsthese
Da die Verifikationsthese problematisch ist, hat Karl Popper vorgeschlagen, die Widerlegung zum Kriterium sinnvoller Sätze zu machen. Danach ist jede Theorie nur hypothetisch, bis sie evtl. falsifiziert wird. „Aber auch das führte zu Schwierigkeiten, weil der Satz: ‚Es gibt Einhörner‘, ohne eine Durchmusterung sämtlicher Gegenstände des Universums nicht widerlegt werden kann und trotzdem kein metaphysischer, weil sinnloser Satz ist. Andererseits würden Sätze wie ‚Jeder Freitag, der auf einen 13. des Monats fällt, ist ein Unglückstag‘ als empirische, sinnvolle Sätze gelten müssen, weil man sie im Prinzip durch Statistiken usw. widerlegen könnte. Solche Sätze würde man aber doch ungern als wissenschaftlich einwandfreie Sätze gelten lassen.“ (Patzig: Nachwort, S. 112) Ein weiteres entscheidendes Argument gegen die Falsifikationsthese habe ich bereits ausführlich in Kapitel 12. (Anmerkung zu Popper) mit Peter Bulthaup angeführt. Damit man eine allgemeine These falsifizieren kann, muss man alle Bedingungen der Formulierung eines singulären Satzes der Erfahrung angeben, der den allgemeinen Satz falsifizieren soll, das aber ist nicht konsistent möglich, da es unendlich viele Aspekte der Bedingung gibt.“ (Gaßmann: Die metaphysischen und ontologischen Grundlagen des menschlichen Denkens, Garbsen 2012, S. 467.)
Damit ist die Falsifikationsthese des „kritischen Rationalismus“ widerlegt, dieser erweist sich als unkritisch und irrational.

Auf die Tiraden in diesem Artikel gegen alle und keinen will ich nur in einigen Aspekten eingehen. Wer wie der Autor des Artikels und Hans Albert „Katholizismus, Kalvinismus, Kommunismus, und Faschismus (und Staatsfeminismus)“ in einem Atemzug nennt, also gerade nicht kritisch, d. h. unterscheidend, ist, der muss sich gefallen lassen, auf seine Gedankenschwäche befragt zu werden (oder sollte ich sagen Altersschwäche?). Kommunismus – in dieser Pauschalität ist ein ökonomisches System, das noch nichts über sein politisches System aussagt; Faschismus ist eine politische Herrschaftsform des Kapitalismus. Albert wirft also Äpfel und Pferdeäpfel in einen Korb. Das hat noch nicht einmal das Niveau, die jene „kalkulierende Vernunft“ hat, auf den sein Denken basiert. Ich will hier nicht Habermas verteidigen, den ich selbst bereits oft kritisiert habe (z. B. in meinem Metaphysikbuch, s. o.), aber das Geschimpfe von Albert und seinem gläubigen Adepten ist noch keine Argumentation. Wer Leute und Positionen bloß einordnet, „dialektische Vernunft“, „post-marxistische Sozialphilosophen“ oder Hegel des „Irrationalismus“ bezichtigt, ohne auch nur ein Argument vorzubringen, simuliert bloß Philosophie, philosophiert aber nicht.

Verräterisch ist auch die Rede vom „Gutmenschen“. Darin steckt etwas von der Abwertung der Moral in einer bloß noch funktionalen Marktwirtschaft. Der sogenannte kritische Rationalismus, da er sich allein auf die Empirie stützt und keine metaphysischen Bestimmungen anerkennt, die diese Empirie schlüssig gedanklich organisieren könnte, hat auch keine Ethik – oder diese ist nur pragmatisch, ohne Verbindlichkeit. Dadurch erscheint jeder, der einen moralischen Maßstab z. B. an seine Kritik des Kapitalismus anlegt, als Gutmensch, als moralischer Spinner, als irrationaler Weltverbesserer. Die Botschaft ist klar: Recht hat nur das empirisch Bestehende, also ein widersprüchliches Wirtschaftsystem, das jährlich etwa eine Million Menschen verhungern lässt. Die Verwendung des Terminus ‚Gutmensch‘ soll nicht die wenigen moralischen Spinner treffen, die es auch gibt, sondern jeden Kritiker, die über Detailkritik hinausgehen. Die werden als Totalitaristen und Gläubige beschimpft, nur weil sie nicht in die verkürzte Vernunft von Albert hineinpassen. Das verkürzte Denken macht auch der offensichtliche Widerspruch in diesem Text deutlich, einmal eine „Neutralitätsforderung“ zu postulieren und zum anderen „Rationalität und Engagement mit einander zu verbinden“. Das ist auf dem Boden der kalkulierenden Vernunft nur zu vermitteln, da diese amoralische ist, wenn die Wissenschaft lediglich sagen kann: Wenn das passiert, dann folgt daraus… Das Engagement ergibt sich dann auf Grund persönlicher Werte (irrational), mit deren Hilfe sich der Engagierte willkürlich zu etwas entschließt. Das ist Engagement auf den Hund gebracht, etwas, was Albert den wirklich Engagierten  vorwirft.

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Da meine Entgegnung zur Schmähkritik von Dr. habil. Heike Diefenbach u.a. bis heute (07.05.2014) nicht auf deren Website erschienen ist, muss ich sie hier veröffentlichen:

Eine Anmerkung zur Entgegnung von Dr. habil. Heike Diefenbach:

"Apodiktisch zu behaupten, dass eine These falsch sei, ist wenig weiterführend. Entweder Sie erweisen die in Frage stehende These als empirisch falsch oder als logisch falsch. Empirie spielt in Ihrem Kommentar keine Rolle, mit der Logik haben Sie es ncht so, denn wie anders könnte man sich erklären, dass jemand, der meint, eine “Logik” entwickelt zu haben, eine These dadurch zu diskrediteren versucht, dass er eine “dialektische (Alternativ-) Logik” erfindet, um mit ihrer Hilfe angeblich zu widerlegen, was man als einen Schluss aus dem Trilemma – wie Sie selbst schreiben – ziehen KANN?" " (A.a.O.)

Meine Antwort:

Es wundert ein wenig, wenn mir vorgeworfen wurde, ich begründe meine These nicht. Nach der kategorischen Aussage, alberts und poppers Theorien seien falsch, mache ich nichts anderes, als deren jeweiligen Grundgedanken mit Argumenten zu widerlegen. Diese Passagen machen zweidrittel meines Textes aus.

Weiter schreibt die Apologetin von Albert, "dass jemand, der meint, eine “Logik” entwickelt zu haben" - wo geht das aus meinem Text hervor? Ich verweise auf mein Lehrbuch, dass die Resultate der Philosophie-Geschichte zusammenfasst und auf Grund deren die formalistische Logik kritisiert. Von mir ist darin nur die Darstellungsweise.

Es ist mir nicht möglich, diese Diskussion fortzusetzen, da auf meine Argumente nicht oder nur verfälschend eingegangen wird. Meine Zeit ist mir zu Schade, mit Apologeten sinnlose Spielchen zu treiben. Auch meine Kritik ist nicht neu, man kann sie z.B. bei Stegmüller (Hauptströmungen) nachlesen. Dieser Autor hat schon recht, wenn er konstatiert, dass unter den verschiedenen Strömungen der Philosophie eine "Prozeß der gegenseitigen Entfernung und zunehmende Kommunikationslosigkeit" besteht.

B. Gaßmann

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